Andere Länder – andere Sitten. Was bei uns ganz normal ist, kann in anderen Ländern schon mal für Verwirrung sorgen. So zum Beispiel der Handschlag zur Begrüßung. Doch wie sieht es dabei eigentlich mit der Hygiene aus? Untersuchungen haben ergeben, dass bei einem Handschlag deutlich mehr Bakterien und Viren übertragen werden können als beim Küssen. Das liegt vor allem daran, dass die Hände ständig Gegenstände berühren, die verschmutzt sind. Dazu zählen auch die verschiedensten Partien am eigenen Körper, denn jeder Mensch fasst sich unbewusst immer wieder in das eigene Gesicht und berührt dabei Mund, Nase und Augen. So kommen die Erreger nicht nur von der Hand in den Körper, sondern auch umgekehrt.
Händewaschen hilft - aber nur wenn es auch gemacht wird
Theoretisch lässt sich dieses Problem natürlich umgehen, wenn man gründlich und regelmäßig Hände wäscht. Doch weil das offensichtlich nicht oft genug passiert, werden beim Handschlag potenziell Keime und Erreger, wie zum Beispiel Schnupfenviren, Magen-Darm-Viren und andere Krankheitserreger, übertragen. 80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden laut WHO über die Hände übertragen. Und dennoch beweisen immer wieder Studien, dass vor allem Männer sich häufig nicht mal nach dem Toilettenbesuch die Hände waschen. So hat die London School of Hygiene & Tropical Medicine rund 250.000 Besucher von Raststättentoiletten beobachtet. Das Ergebnis: Weniger als ein Drittel aller Männer hat sich nach dem Besuch die Hände mit Wasser und Seife gewaschen, immerhin aber 64 Prozent aller Frauen.
Nur gründliches Händewaschen beseitigt alle Erreger
Laut Experten sind zudem mindestens 20 bis 30 Sekunden Händewaschen mit der richtigen Technik und Seife notwendig, damit alle Keime zuverlässig entfernt werden können. Oft werden dabei auch wichtige Stellen, wie die Fingerspitzen und der Daumen vergessen.
Zeit also den Handschlag abzusetzen? Das scheint unwahrscheinlich, so steht diese Geste doch dafür, dass unser Gegenüber uns freundlich gesinnt ist und keine Waffe trägt. Selbst eine Veränderung der üblichen Geste, wie zum Beispiel das „Anfausten“ könnte bis zu 90 Prozent weniger Bakterien als der Handschlag übertragen.
