Wenn es um die Nutzung von öffentlichen Toiletten geht, dann haben viele spezielle Rituale, um sich vor Bakterien oder anderen Keimen zu schützen. Eine dieser Angewohnheiten ist es, die gesamte Klobrille mit Toilettenpapier zu bedecken. Doch diese umständliche Angewohnheit hat genau genommen keinen richtigen Nutzen. Im Gegenteil: Eigentlich ist es nicht notwendig und kann sogar gesundheitsschädlich sein.
Grundsätzlich sind Infektionen nicht durch Hautübertragung möglich, daher ist das bloße Sitzen auf der Toilettenbrille unbedenklich. Die eigentliche Gefahr entsteht nur, sobald Erreger an und in den Mund gelangen, was über die eigenen Hände viel eher passiert. Umso wichtiger das Händewaschen und besondere Vorsicht bei Türklinken.
Die Klobrille sauberer als das Toilettenpapier?
Genau genommen ist es eher unwahrscheinlich auf dem Toilettensitz Keime zu finden, da die spezielle Form und die besonders glatte Oberfläche verhindern, dass sich dort Erreger festsetzen. Es können dennoch E.coli-Bakterien oder Streptokokken vorhanden sein, im Normalfall ist die menschliche Haut dagegen aber eine effektive Schutzschicht. Das Gegenteil ist jedoch beim Toilettenpapier der Fall: Beim Spülen mit offenem Toilettendeckel können sich Keime im ganzen Raum verteilen und so auch auf die Rolle Toilettenpapier gelangen. Dessen Oberfläche ist für Bakterien ideal, wodurch sich diese hier vermehren können. Mit dem Papier auf der Klobrille vergrößert man das Risiko also eher.
Der beste Schutz ist daher immer noch gründlich die Hände zu waschen. Hier ist die richtige Technik, Seife und ausreichende Dauer (etwa 30 Sekunden) wichtig. Auch sollten Sie danach aufpassen, denn die Türklinken und Luft-Händetrockner können genauso mit Bakterien verunreinigt sein.